DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM
oder WIE GEWALT ENTSTEHEN UND WOHIN SIE FÜHREN KANN
von Heinrich Böll
Bühnenfassung von John von Düffel
abgespielt
Regie: Tabea Baumann
Ausstattung: Eric Droin
Licht: Marcel Busá
Dramaturgie: Jérôme Junod
Premiere: Do. 23. März 2023, Studio
Spieltermine: bis 5. Mai 2023
Dauer: 1:25 Stunden, keine Pause
Sujetfoto: Chris Rogl
DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM
Katharina Blum, eine selbstständige Hauswirtschafterin, gerät durch Zufall ins Kreuzfeuer der ZEITUNG, eines skrupellosen Boulevardblatts, das nun ein Schreckensbild der jungen Frau zeichnet und ihr Privatleben erbarmungslos ans Licht der Öffentlichkeit zieht. Katharina Blum wird gedemütigt und bloßgestellt. Durch die Verfolgungen eines Sensationsjournalisten zum Äußersten getrieben, setzt sie sich schlussendlich mit allen Mitteln zur Wehr – auch mit Gewalt. Die verlorene Ehre der Katharina Blum löste schon bei der Erscheinung 1974 eine Debatte um Boulevardjournalismus und die Macht der Medien aus. Heute ist die Diskussion mit dem Druck der sozialen Medien nicht minder brisant. Die ständige Beobachtung und Dokumentation unseres Lebens erweckt den Anschein von Authentizität und Ehrlichkeit, doch jeder neue Shitstorm zeigt deutlich, wie einfach das öffentliche Bild eines Menschen entstellt und verzerrt werden kann.
Heinrich Böll
Der Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll (1917 – 1985) setzte sich als Schriftsteller kritisch mit Politik, Religion und Traumata der Nachkriegszeit auseinander. Die verlorene Ehre der Katharina Blum basiert lose auf Bölls eigenen Erfahrungen mit der Presse, als er ein Essay über Ulrike Meinhof veröffentlichte: Böll wurde als Sympathisant des Terrorismus bezeichnet und Opfer einer vom Springer-Verlag organisierten Hetzkampagne. Das Buch wurde trotz heftigem Widerstand aus den konservativen Kreisen zu einem von Bölls größten Erfolgen, in mehr als 30 Sprachen übersetzt und bereits ein Jahr nach der Erscheinung von Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta verfilmt.
Die Besetzung
Katharina Blum
Johanna Klaushofer
Tötges / Sträubleder
Simon Jaritz-Rudle
Beizmenne / Trude
Christine Tielkes
Moeding/Blorna
Sophia Fischbacher